Bush und der drohende Krieg

Ginny
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Beitrag von Ginny »

Dito,
ich kann mir nicht vorstellen, dass der so aufgibt.
Habe ein ganz mulmiges Gefühl in der Magenkuhle.:s17:
Morchel
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Beitrag von Morchel »

Irgendwie kann ich mir nicht vorstellen, dass der Krieg nun vorbei sein soll.
Ich habe ein ungutes Gefühl.
uli21
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Beitrag von uli21 »

Ja, Ginny, dasselbe sagt mein GG auch immer - Kriege sind dazu da, um die Wirtschaft wieder anzukurbeln. Allerdings vergißt auch er dabei immer, daß die, die dort leben und dann wieder aufbauen sollten, nachher kein Geld mehr dafür haben.
Siehe Bosnien - da fehlt hinten und vorn alles, um wieder aufzubauen. Die einzige Wirtschaft, die da aufgebaut wird, ist die der ohnehin nicht betroffenen umliegenden Nachbarländer. Weil die können dort kräftig investieren....
uli
Ginny
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Beitrag von Ginny »

Hallo Uli,
so pervers das alles ist, manchmal habe ich den leisen Verdacht, dass auf diese Art und Weise die brachliegende Wirtschaft angekurbelt werden soll.

Wenn ich schon die frisch geliftete Ute Ohoven in ihren sündhaft teuren Abendroben mit der Spendenbüxe sehe, bekomme ich eine Gänsehaut.

So manche arme Rentnerin zwickt sich eine kleine Spende von ihrem kleinen Einkommen ab und die hat Kleider an,für das Geld könnte man fast ein Waisenhaus für bauen.
Zuletzt geändert von Ginny am Freitag 4. April 2003, 17:32, insgesamt 1-mal geändert.
uli21
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Beitrag von uli21 »

Nein, Morchel, das hab ich nicht gesehen. Mir reicht es schon, wenn alle Nachrichten voll damit sind und alles haarklein berichten. Und was die Amis mit der ZENSUR da verbrechen, ist ja schon haarsträubend. Grade die! Die sich doch immer so mit der Freiheit brüsten...:s18:

Bei uns wird jetzt eine Riesenspendenaktion aufgezogen - für die Kinder. Irgendwas in mir sträubt sich total dagegen, da mitzumachen. Eben aus den Gründen, die ich schon berichtet hab. Und den Kindern ist es vorher auch schon dreckig gegangen. Aber wen hats da geschert???
uli
Morchel
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Beitrag von Morchel »

Uli, das finde ich auch pervers, während die dort noch rummorden, werden Pläne für den Wiederaufbau gemacht.
Menschenleben kann man leider nicht wiederaufbauen.
Hast du abends Brennpunkt und Monitor gesehen.
Ich könnte ko..., ich meine, mich übergeben.
Mir fehlen einfach die Worte.:s18:
uli21
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Beitrag von uli21 »

Wißt ihr, was ich für den größten Zynismus halte?

Es wird über jedes kleine Vorkommnis haarklein berichtet - über jede Rakete, jeden Angriff ganz genau, usw. Jedesmal, als wäre das jetzt völlig "unerwartet". Ja, was glauben die denn? ES IST KRIEG - da ist sowas die übliche Handlungsweise.
Verzeiht, wenn ich das so brutal sage, aber ist es nicht so?

Außerdem:Vorne marschiert die Armee und zerstört alles - und hintennach trapeln Rotes Kreuz und Caritas - um alles wieder aufzubauen! Vornehmlich mit EU- also UNSEREN Geldern! Und sie verhandeln und machen bereits Zusammenkünfte, WIE sie das Land nachher wieder aufbauen und WER das letztendlich BEZAHLEN soll....gleichzeitig mit der Zerstörung.
Das ist doch Zynismus zum Quadrat.

Und wenn sie dann schreiben, sie hätten in Bagdad VERSEHENTLICH ein Wohngebiet getroffen - woraus besteht den üblicherweise eine Stadt? Doch wohl zum überwiegenden Teil aus Wohngebieten....

Das ist es, was mich rasend macht.
uli
Marion aus Ostfriesland
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Beitrag von Marion aus Ostfriesland »

Egal welche Waffen das sind, Ginny. Man müßte alle verbieten! Warum können sich die Leute nicht friedlich einigen? Manchmal fragt man sich doch, ob wir noch im Zeitalter der Keulen leben. Wobei die Keule ja noch als "harmlos" gelten könnte. Jedenfalls im Gegensatz zu einer Atombombe.:grol:
Da leben wir in einer ach so zivilisierten Welt und gehen trotzdem noch wie die besengten Säue aufeinanader los.:s18: Die Waffen sind intelligenter geworden, die Menschheit leider nicht.
Ginny
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Beitrag von Ginny »

Eben habe ich im TV gesehen, dass die Engländer s.g. Splitterbomben gegen den Irak eingesetzt haben.
Was sind das für Verbrecher - Blair und Bush - beschuldigen den Irak, dass der verbotene Waffen hat und selber schmeissen sie welche.
Man möchte kotzen ( entschuldigt bitte das direkte Wort)
Demnächst kommt dann wohl die Atombombe:grol:
Morchel
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Beitrag von Morchel »

Hier ein unscharfes Bild von der Kette bei Ladbergen:

Bild

Ist vielleicht aber auch gut, wenn man keine Gesichter erkennen kann.:s24:
Morchel
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Beitrag von Morchel »

Ja Ginny, es hat einfach gut getan, mit tausenden friedlichen Menschen Hand in Hand zu stehen und zu bekunden:
Wir wollen keinen Krieg!
Ginny
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Beitrag von Ginny »

Hi Morchel, ich habe Bilder davon im TV gesehen.
Bush wird man dadurch wohl nicht umstimmen können, aber später kann keiner sagen, es hätte niemand etwas dagegen unternommen.
Morchel
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Beitrag von Morchel »

Auch wenn nun vielleicht das Argument kommen könnte, damit erreicht man ja doch nichts:
:(

Heute haben wir an der Friedenskette teilgenommen, die zwischen Münster und Osnabrück gebildet wurde.
Es war wirklich ein tolles Erlebnis und ein gutes Gefühl.

Laut Bericht im WDR sollen 40.000 Menschen aktiv teilgenommen haben, das sei seit 1945 das größte Ereignis dieser Art in dieser Region gewesen.
Morchel
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Beitrag von Morchel »

Abschließend möchte ich dir mal folgenden Link empfehlen:

http://www.wdr.de/themen/panorama/krimi ... sung.jhtml

Ich denke sehr wohl, dass Krieg und Gewalt zum Thema in der Schule gemacht werden können.

Dass die Kirche da gespalten ist, kann ich mir gut vorstellen.
In ihrem Namen wurden ja genug Leute abgeschlachtet.
Da ich nicht getauft bin, wenigstens da haben meine Eltern einmal eine gute Entscheidung getroffen, habe ich freiwillig immer am evangelischen Unterricht teilgenommen.
Bei diesem Lehrer (Pfarrer) haben die Schüler die Themen bestimmt, was meistens zu sehr lebhaften Diskussionen geführt hat.
Da es nur sehr wenige evgl. Schüler gab, wurden gleich 3 Jahrgangsstufen für den Unterricht zusammengefasst, also z.B. 5., 6. und 7. Klasse.
Ich hatte in Relli übrigens immer eine 1.
:s21:

Heute war ich kurz bei meiner Mutter. Selbst sie, die sonst sehr wenig Interesse für das Weltgeschehen zeigt, war auf 180. Sie erzählte mir, dass die Amerikaner und auch Russen damals selbst die Flüchtlingsschiffe, die nach Dänemark übersetzten, bombardiert haben. Es waren Schiffe des Roten Kreuzes und auch so kenntlich gemacht. Auf ihnen befanden sich meistens Frauen und Kinder.
Es ist eigentlich schade, dass viele Zeitzeugen so langsam wegsterben.
Hoffentlich stirbt somit nicht auch das Gewissen der Menschen. :(

Um auf die Demos der Schüler noch einmal einzugehen, finde ich sie am 1. Kriegstag durchaus legitim.
Bei unseren drei Kids gab es so etwas leider nicht.
Bei der Mittleren wurde schon Tage vorher in der Schule gebetet, dass es keinen Krieg geben möge.

Bei dem Ältesten war und ist der Krieg in der Schule kein Thema.
Die Schüler diskutieren das aber täglich untereinander.
Von dieser Schule gibt es sowieso nie Infos, nur einmal im Jahr gibt es einen Zettel, auf dem für Spenden für die Schule gebeten wird.
:s18:
Denen werde ich bei Gelegenheit mal einen Kontoauszug zukommen lassen. :s02:
uli21
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Beitrag von uli21 »

Morchel -
Also, ehrlich gesagt, an DEN Amok-Heckenschützen konnte ich mich gar nicht mehr erinnern: ich dachte, du meinst den in Amerika, der wahllos die Leute abgeknallt hat. Ist aber im Prinzip auch egal, schrecklich genug ist wohl beides!
Ja, auf einer breiten Basis diskutiert, ist das wohl ein gesamtgesellschaftliches Problem und in welcher Form dem in der Schule dann Raum gegeben wird, ist auch eine diskutierenswerte Frage. Der Religionsunterricht, als eine Form von "Gesellschaftsunterricht" in Bezug auf die Wertehaltungen und Moralvorstellungen der heutigen Gesellschaft wäre da sicher ein Ansatz. Da würde aber, denk ich, die katholische Kirche schreien - die haben ja quasi das Monopol drauf, nur IHRE Inhalte da verbreitet zu wissen.....alles gar nicht so einfach heute.
uli
Ginny
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Beitrag von Ginny »

Zitat Morchel:
Also ich sehe es so, dass zuallererst wir Eltern in die Pflicht genommen werden, man kann darf gerade solche brisante Themen nicht auf die Schule abschieben.
Totgeschwiegen werden sollte es allerdings auch nicht in der Schule.
Wir sehen zusammen mit den Kids regelmäßig die Nachrichten und versuchen ihnen die Dinge zu erklären.

________________________________________________________________________________________________________

@ Morchel, du hast ja recht, das Elternhaus ist das Wichtigste überhaupt, so war es auch nicht von mir gemeint.
Ich fand es einfach nicht in Ordnung, dass bei einem so "frischen" aber einschneidenden Ereignis einfach die Teilnahme an der Demo angeordnet wurde, ohne den Jugendlichen klarzumachen, worum es da überhaupt geht. So nach dem Motto : Wir haben oder unsere Schule hat an der Demo teilgenommen, unser Soll ist erfüllt."
Da wäre ein Gespräch oder eine Diskussion vorher wichtig gewesen.
"Warum wollen wir gegen den Krieg oder gegen Gewalt demonstrieren! Ist Gewalt eine Lösung ? Was können wir machen oder wie können wir Einfluß nehmen ? Können wir überhaupt Einfluß nehmen ? Hat sich unser Bundeskanzler richtig verhalten ? "
Nicht jedes Kind kann zu Hause - aus was für Gründen auch immer - über so wichtige Themen sprechen, da sollte die Schule schon eine ergänzende Institution sein. Und gerade das gemeinsame Gespräch mit Gleichaltigen, mit Denkanstößen eines anwesenden Erwachsenden, kann doch so manchen inneren Konflikt lösen, Gefühle der Hilflosigkeit, Ohnmacht und Aggressionen können evtl. abgebaut werden.
Denn oft sind Aggressionen Ohnmacht und Hilflosigkeit.
Außerdem leben wir in einer Demokratie, haben ein Recht auf freie Meinungsäußerung, da kann doch nicht von "oben" die Teilnahme an einer Demo gegen den Krieg angeordnet werden. Vielleicht waren ja Schüler dabei, die den Krieg gegen Andersdenkende gut finden, die mußten für etwas demonstrieren, was nicht ihre Überzeugung ist.
Morchel
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Beitrag von Morchel »

Zitat Uli:
>Und was den Amokschützen anbelangt: die können ja nicht JEDES Thema, das irgendwo passiert oder aktuell ist, aufgreifen. In welchem Gegenstand denn?>

Diese Sache ist in Deutschland passiert, so etwas kann zu jeder Zeit an jeder Schule wieder passieren. Es war ein ehemaliger Schüler dieser Schule.
Ich denke sehr wohl - bei dem heutigen Gewaltpotential an Schulen - dass das sehr wohl ein Thema ist, was in der Schule aufgearbeitet und besprochen werden sollte.

Die einzige Reaktion seitens der Realschule war, dass die Kids damals einen Zettel mitbekamen, wo darauf hingewiesen wurde, welche "Waffen" nicht mitgebracht werden dürfen.
:grol:

Ehrlich gesagt, es fallen so viele Schulstunden wegen jedem "Pfurz" aus, da können auch mal Stunden für wirkliche Probleme geopfert werden.

Ich denke mal, dass solche Dinge auch ruhig in der Religionsstunde behandelt werden können, anstatt 15-jährige seitenweise aus der Bibel abschreiben zu lassen, weil sie - an den wirklich verstaubten Themen - keinerlei Interesse zeigen.

Unser Sohn - obwohl sonst wirklich ein typischer Jugendlicher, Spaß haben, rumgammeln ... - setzt sich z.B. sehr intensiv mit der Hitler-Zeit auseinander und sieht sich viele Dokumentationen im TV an.
Auch den Film über die Stalin-Verbrechen haben wir zusammen gesehen.
Unsere Kinder sollen die Welt mit kritischen Augen sehen.
Da wir in Deutschland nicht auf die Institution Schule bauen können, muss ich nochmals erwähnen, dass wir dann als Eltern gefragt sind, das Bewusstsein bei ihnen dafür zu wecken.
uli21
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Beitrag von uli21 »

Ich glaube, du hast mich da mißverstanden, Morchel -->
Ich meinte nicht, daß die Lehrer per se den Kindern das erklären sollen, sonder nur, wenn sie den Kindern schon sagen, sie sollen zur Demo gehen, dann sollen sie auch davor/danach mit ihnen darüber reden, WARUM.
Ist mir schon klar, daß in erster Linie die Eltern bei jeder Problemsituation - jetzt national/international/sonstwie gesellschaftlich natürlich die ersten sein sollen, die mit ihren Kindern die Sache aufarbeiten. Klar, daß man nicht alles an die Schule abschieben kann, das kann ja deren Aufgabe gar nicht sein.

Und was den Amokschützen anbelangt: die können ja nicht JEDES Thema, das irgendwo passiert oder aktuell ist, aufgreifen. In welchem Gegenstand denn?
Du darfst ja auch nicht vergessen, daß die Lehrpläne sehr überfrachtet sind und alle sowieso sehr unter Druck stehen - wenn die dann auf alles, was sich in der Welt abspielt, speziell eingehen sollen = Zeit investieren, dann bleibt ja gar keine Zeit mehr für den "regulären" Stoff, den sie durchziehen müssen....
Schlecht wäre es auf keinen Fall irgendwelche Fächer wie "Gesellschaftskunde" oder sonstwie genannt, in denen man dann aufs alltägliche aktuelle Geschehen in jedem Fachbereich eingehen könnte. Aber das ist wohl Zukunftsmusik. Besonders, wenn ich mir ansehe, daß unsere Unterrichtsministerin grad zwei Schulstunden/Woche einsparen will und keiner weiß, wie.
uli
Zuletzt geändert von uli21 am Samstag 22. März 2003, 19:58, insgesamt 1-mal geändert.
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