Es gibt im Leben einer jeden Gärtnerin/eines jeden Gärtners immer mal wieder Pflanzen, die einen ganz besonderen Stellenwert haben, aus was für Gründen auch immer. Das hat selten etwas mit Vernunft zu tun
Ihr erinnert Euch vielleicht noch an die traurige Geschichte der Hochstamm-Café. Sie war bei einem Rosenzüchter als Veredelung in Auftrag gegeben worden, wurde dann aber aufmal nicht mehr gewollt. Ich las davon in den Tiefen des Internets und hatte spontan Mitleid mit der Rose. So schrieb ich den Rosenzüchter an und bestellt sie bei ihm. Weil das Ganze hoch im Norden lag, verbanden wir es mit einem Kurzurlaub in Hohwacht. Als GG, Malva und ich am verabredeten Tag beim Züchter auf den Hof fuhren, eröffnete dieser uns (bzw. mir), dass er die Rose unmöglich verkaufen könne, sie sei höchstens C-Ware und er würde nur A-Ware verkaufen. Es hat eine ganze Weile gedauert, bis ich ihn davon überzeugt hatte, dass diese Rose unbedingt in unseren Garten einziehen möchte, habe erzählt, dass wir extra Urlaub gebucht hätten, um nach SH hochzufahren. Letztendlich gab er nach und schenkte mir Café.
Sie fand hier einen sehr geschützten Platz, im Rücken eine Efeuhecke als Windschutz, im ersten Winter mit Tannenreisig und Haube abgedeckt. Jedes Jahr dankt sie es mir mit 4-5 wunderschönen Blüten.
In diesem Jahr nur kamen drei sehr kräftige Triebe aus der Unterlage hoch. Ja, ich weiß, dass sie abgeschnitten werden müssen, weil sie die Pflanze sonst zu sehr schwächen. Aber ich war neugierig, um welche Unterlage es sich handelt. Also habe ich gestern Abend den Züchter angeschrieben und heute Morgen die Antwort erhalten: Rosa Canina oder Rosa Canina pollmeriana. Er meinte, ich könne ja einen geraden Trieb hochwachsen lassen und dann mit drei Reisern der Café veredeln. O-Ton."Versuch macht kluch".
Bevor ich die Mail gelesen hatte, war ich schon unten und hatte die Triebe abgetrennt. Aber wenn sich nochmal einer zeigt, werde ich den wachsen lassen und dann mal weitersehen....
Es ist und bleibt eine Herzensrose
